Heute gibt es unkommentiert einen Vortrag vom 2. Webmontag in Hannover. Thomas Schwenke wirft einen rechtlichen Blick auf Designklau.

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Eine Mitschrift gibt es in dieser Folge nicht.

Thomas Schwenkes Vortrag als PDF findet auf seiner Webseite.

Dieser Beitrag wurde am Montag, 25. Juni 2007 um 00:00 Uhr in der Kategorie Podcast veröffentlicht.
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Kommentare

  • Clemens
    am 25. Juni 2007, 13:08 Uhr

    Sehr aufschlussreiche Folge, die leider auch verdeutlicht, dass man nicht allzuviel machen kann – selbst kleinste Änderungen machen das Kopieren legal :(

    Diese Folge wieder Stereo? wunder

  • Thomas Schwenke
    am 25. Juni 2007, 13:28 Uhr

    Leider ist es so.
    Böse Zungen sagen: Es gibt schon soviele Webseiten, dass es fast jedes Design schon einmal gab.

    Daher hängt es meistens an individuellen Grafiken, Fotos und Texten. Ansonsten heißt es, jeder darf nachbauen wie er will.

    Es gibt viele andere Bereiche die auch nur schwach geschützt werden, aber funktionieren. Z.B. die Haute Couture oder Haute Cuisine. Weder Mode noch Rezepte lassen sich patentieren oder urheberrechtlich schützen. Dennoch hat sich in diesen Branchen ein Verhaltenscodex entwickelt, der einen ausufernden Diebstahl mit z.B. beruflicher Ächtung verhindert.

    Jedoch wird sich das kaum auf die Webdesignbranche übertragen lassen wo viele sowieso nur anonym unterwegs sind. Da gilt wieder das, was in der “gewöhnlichen” Mode gilt. Dem Trendsetter folgen unzählige Kopien.

    P.S.
    Ich habe den Vortrag noch ausführlicher auf meiner Homepage unter “Vorträge” stehen.

  • Clemens
    am 25. Juni 2007, 13:38 Uhr

    Dazu fällt mir wieder die Idee des Webdesignerkodexes ein, die wir vor einigen Folgen (Folge 70) mal aufgegriffen hatten, die dann allerdings mangels Ideen wieder eingeschlafen ist.
    Ich hol das mal eben wieder nach oben, vllt finden wir ja doch noch einige Ansätze zu diesem Thema.

  • Peter
    am 25. Juni 2007, 15:24 Uhr

    Schöner Beitrag zum Thema Urheberrecht, Geschmacksmuster etc..

    Die Möglichkeiten sich ein “Webdesign oder eine Homepage” schützen zu lassen relativ schwierig sind, habe ich mir schon gedacht. Während meiner Ausbildung und auch später müsste ich mich immer wieder mal mit dem Uhrheber-, Marken-, und Geschmacksmusterrecht auseinandersetzen. Neben den verschiedenen Büchern zum Thema Design stehen auch zwei aktuelle Ausgaben aus dem Beck-Verlag zu den genannten Rechtsgebieten in meinem Regal.

    Auch als Designer ist es nicht unwichtig sich hin und wiedermal mit ein paar Fragen zum Markenrecht und Geschmacksmusterrecht zu befassen. Weil mir das Thema jetzt nicht ganz fremd ist, sehe ich es persönlich als sehr schwierig eine gewisse Rechtssicherheit zu schaffen, um Webdesign zu schützen. Wie im Beitrag schon deutlich gemacht wurde, handelt es sich bei Webdesign oder Homepages nicht um Kunst im Sinne von einzigartig. Andere Möglichkeit ist, welche schützenswerte Eigenart bringt eine Homepage mit?

    Ich denke das beim Designklau nur die direkte Ansprache an den Übeltäter helfen kann und gleichzeitig mögliche Beweise sichern. Wenn Grafiken oder Textpassagen geklaut wurden die eindeutig gegen das Geschmacksmuster- und Uhrheberrecht verstoßen, würde ich ganz klar meinen Anwalt einschalten.
    Voraussetzung ist natürlich ich habe die Grafiken als Geschmacksmuster registrieren lassen.

    @Clemens
    Die Idee mit einem Ehrenkodex ist zwar nett gedacht. Ich glaube aber nicht das so ein Ehrenkodex irgend jemand davon abhalten würde ein Design zu übernehmen. Wer kopieren will, der macht das auch in Zukunft. Ein Ehrenkodex würde nur Sinn machen, wenn bei Verletzung drastische Strafen folgen. Als Beispiel fällt mir der Ehrenkodex der Samurais ein. Wobei die Strafe eher anachronistisch ist und darüber hinaus strafrechtlich höchst bedenklich. ;-) Naja… die Idee mit dem Ehrenkodex der Samurais vergessen wir mal ganz schnell.

    Einem Ehrenkodex würden sich eh nur Webdesigner verpflichtet fühlen die Wert auf eigene geistige Arbeit legen.

    Weitermachen
    Grüße Peter

  • Marcel Schwarzenberger
    am 25. Juni 2007, 16:15 Uhr

    @Peter

    Einspruch! Ein Kodex für eine Berufsgruppe ist sehr gut möglich. es geht nicht über Nacht, das ist richtig. richtig ist auch, dass es schwer wird, so etwas für alle überzeugend rüberzubringen.

    Aus nahe liegenden Gründen zieh ich wieder den Vergleich zum Pressekodex heran. Die gesamte Medienbranche (in D) ist an diesen Kodex gebunden. Ja, es gibt schwarze Schafe, gleichwohl spricht der Presserat permanent Rügen aus, die auch öffentlich gemacht werden! Lassen wir mal bitte die Einzelfälle beiseite, wo solche Rügen schlicht verpuffen. es geht um die Sache als solche. Es funktioniert grundsätzlich!

    Aller Anfang ist sicher schwer. Klar ist auch: Ob Berufsverband (gibt es das bei Webdesignern?) oder ein Zusammenschluss nahmhafter Designer/Unternehmen der Branche – es braucht eine breite Basis, die den Kodex erstellt und auch durchsetzen kann, was zumindest die Akzeptanz in der Branche angeht.

  • Peter
    am 25. Juni 2007, 18:38 Uhr

    @Marcel
    Es gibt einen Berufsverband für Webdesigner, den VDWD. Aber viele Designer unter anderem auch Webdesigner sind auch im AGD (Allianz deutscher Designer).

    Ich stehe der Sache mit dem Ehrenkodex recht skeptisch gegenüber, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
    Web-Designer die Wert auf Kreativität legen werden tendenziell eher nicht kopieren als der “gemeine HTML-Schrauber” von nebenan. Ausnahmen gibt es immer und wird es immer geben. Ein Problem ist in meinen Augen, dass sich im Prinzip jeder Webdesigner nennen darf, der mit einem WYSIWYG Editor umgehen kann. Und die werden sich um Selbstverpflichtungen und dergleichen nicht kümmern. Hauptsache die verticken schnell und ohne Anstrengungen Ihre Seiten.

  • Mirco Franzek
    am 25. Juni 2007, 21:44 Uhr

    Hi.
    Sehr interessant dieser Vortrag, wär’ auch gern mal bei einem Webmontag dabei. Na ja vielleicht in Bremen :)

    Ein Kritikpunkt allerdings: Man kann die Fragen schlecht verstehen, die gestellt werden :)

  • Marcel Schwarzenberger
    am 26. Juni 2007, 07:26 Uhr

    @Peter

    ich wär auch skeptisch, natürlich. Als Journalist bin ich skeptisch, was meine Branche angeht und deren BEachtung / Nicht-Beachtung des Pressekodexes. Um so dringender fände ich es, die DInge anzuschieben. Hat sich der VDWD jemals mit dem Thema befasst?

    Übrigens: Quereinsteiger haben wir Journalisten auch! Mindestens 60 bis 70 Prozent, ich bin auch einer davon. Du wachst also eines morgens auf, und sagst dir: Ab heute bin ich Journalist. Auch das also nichts, was gegen allgemeingültuge Auflagen durch Berufsverband oder Ethikrat o.Ä. spricht

  • Nicole Y. Männl
    am 26. Juni 2007, 11:55 Uhr

    Zuerst “Danke” an David, dass er schon mal einen Teil des 2. Webmontags verarbeitet hat.
    Mirco hat völlig Recht mit seiner Kritik (Fragensteller zu leise), wir (Orga-Team) überlegen schon, wie man das Problem am elegantesten löst. Vorschläge sind jederzeit willkommen!

  • Peter
    am 26. Juni 2007, 13:10 Uhr

    @Marcel
    Ich bin mir jetzt nicht so ganz sicher, aber ich denke das sich der VDWD bestimmt damit auseinandergesetzt hat. Es würde mich wundern, wenn das nicht gemacht wurde.

    Ambitionierte Quereinsteiger, die Spaß an ihrem Job haben und sich entwickeln wollen find ich Klasse! Ich bin auch so ein Quereinsteiger. Die Problematik des Designklau weiter ins Bewusstsein zu bringen und offen darüber zu diskutieren halte ich auf jedenfall für mehr als sinnvoll.
    Was mich interessieren würde, welche Beweggründe haben beim Designklau mitgespielt. Bosheit, Faulheit, Zeitdruck, Ideenlosigkeit???
    Wenn es Zeitdruck oder Ideenlosigkeit war, gibt es ja bekanntlich Lösungen. Wie z. B. Kreativitätsübungen oder sich seine Arbeitszeit sinnvoll einteilen. Eine Todo Liste führen.
    Ganz banale Dinge die einem Helfen nicht den Überblick zu verlieren oder Ideen zu finden.

  • Clemens
    am 26. Juni 2007, 15:38 Uhr

    @Nicole
    Bei solchen Diskussionen wiederholt oder reformuliert der Referent i.d.R. die Frage – das hört sich leider einfacher an, als es ist, weil man das im Eifer des Gefechts schnell mal vergisst.

  • Holger
    am 26. Juni 2007, 16:53 Uhr

    Ich denke ein allgemeingültiger Ehrenkodex in Verbindung mit einer Blacklist könnte schon helfen. Ein Designer der besonders durch seine Mißachtung des Kodex auffällt würde zwangsweise oben auf der Liste stehen und müßte so auch Umsatzeinbußen und einen Imageschaden fürchten. Hier wird es jedoch hackelig: Denn der klauende “Designer” hat hier gleich mehr und bessere Möglichkeiten gegen sein Ranking in einer Blacklist” vorzugehen als ein beklauter Designer gegen den eigentlichen Dieb
    Außerdem stellt sich ja dann noch die Frage wer überhaupt entscheidet was schon geklaut ist und was noch nicht? Es gibt Trends im Webdesign die plötzlich jeder in seine Designes einbaut. Wo ist da die Grenze?

  • Thomas Schwenke
    am 26. Juni 2007, 18:07 Uhr

    @Holger:
    Was die Grenzen angeht, so könnte man sich an den gesetzlichen Vorgaben für Kunstwerke orientieren.

    So ist z.B. die freie Benutzung nach § 24 UrhG zulässig. Diese nimmt man an, wenn das bearbeitete Werk gegenüber dem neuen verblasst und man es nicht mehr (ohne Weiteres) erkennen kann.

    Aber auch damit wird man keine festen Grenzen erreichen. Das Designen ist seit je her – wie schon oben gesagt – vom gegenseitigen Nachahmen geprägt gewesen. pathos/ Auf Nachahmung baut unsere gesamte Kultur auf. /pathos

    Dennoch werde ich mich noch etwas mehr mit diesem Thema beschäftigen und schauen, wie andere Berufsgruppen es gelöst haben.

    Um die Grenzen zu definieren würde ich auch gerne Nachahmungs-Fälle studieren und auf die Zulässigkeit beurteilen.
    ———AUFRUF———Daher würde ich mich freuen, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen mit Screenshots an info-at -advisign zusenden könntet. Vielleicht wisst Ihr sogar noch, wie der Nachahmer reagiert hat.
    Ich werde die Nachahmer anonym behandeln und Logos etc wegretuschieren, damit sie keine Werbung bekommen.

  • macx
    am 27. Juni 2007, 06:00 Uhr

    @Peter
    Im Fall von Technikwürze war die Motivation des Designklaus der erhoffte “Ruhm für einen Tag”, also Profit.

    Eine Blacklist wird kaum eine Lösung sein. Ich erwarte schon die ersten Klagen gegen Einträge auf dieser Liste. Auch wird sich im Grunde niemand um einen Kodex kümmern. Allerdings: Wenn wir einen hätten, könnten viele von uns den “Übeltäter” darauf hinweisen. Und dann lernt er vielleicht daraus.

    @Thomas:
    Screenshots schicke ich dir am Wochenende.

  • Nicole Y. Männl
    am 27. Juni 2007, 10:29 Uhr

    @Clemens
    Daran (wiederholen oder reformulieren der Frage) habe ich sofort nach (zu spät, ich weiß) meinem Vortrag auch gedacht. Guter Hinweis, danke. Allerdings geht dann eine Menge Zeit ins Land, was auch vermieden werden sollte.
    Na, wir sind aber auch keine ausgebildeten Profi-Moderatoren und wollen uns immer noch steigern können. Ich hoffe, wir haben für den nächsten Webmontag eine akzeptable Lösung, wir (Orga-Team) werden darüber noch diskutieren.

  • Christian
    am 3. Juli 2007, 12:37 Uhr

    Also ich fand den Applaus ganz berechtigt :P

    Gute Idee, mal sowas in die Sendung einzuflechten! Ich würde auch andere Vorträge von Treffen oder anderen Veranstaltungen begrüssen.

  • Roland
    am 27. August 2007, 03:55 Uhr

    Noch etwas spät eine Frage:
    Kann man seinen Code somit überhaupt nicht schützen?
    Ein theoretisches Bsp.:
    Ich programmiere mir eine Webapplication zur Administrierung von irgendwas (nur für den Kunden zugänglich). Kann der Kunde denn Code nun weiterverkaufen nachdem ich ihm den Code & Einbau verkauft habe?
    Wenn das so ist lohnt es sich dann doch alle Kommentare & n rauszulöschen, so das der Code nur mehr ausführbar, aber nicht mehr (leicht) umprogrammierbar ist, oder?

    lg
    Roland

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